Angeklagt

Angeklagt (Originaltitel: The Accused) ist ein US-amerikanischkanadisches Filmdrama aus dem Jahr 1988, das auf wahren Begebenheiten basiert. Der Regisseur war Jonathan Kaplan, der Drehbuchautor Tom Topor.

Jodie Foster erhielt für die Hauptrolle die Filmpreise Oscar und Golden Globe. Die deutsche Synchronisation wurde erstellt von der Synchronfirma Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke, während das Dialogbuch und die Dialogregie von Lutz Riedel erstellt wurden.[1]

Handlung

Das Drehbuch des Films beruht auf dem wahren Fall von Cheryl Araujo, die am 6. März 1983 in der Big Dan’s Bar in New Bedford (Massachusetts) zum Opfer einer Gruppenvergewaltigung (engl. gang rape) wurde.

Eine junge Frau wird Opfer einer öffentlichen Gruppenvergewaltigung in einer Bar, wobei niemand der anderen Anwesenden etwas dagegen tut. Zunächst versucht die Staatsanwältin, die Vergewaltiger selbst vor Gericht zu bringen, geht dann jedoch auf einen Vorschlag der Verteidigung ein, einen Deal zu machen. Dieser besteht darin, dass die Angeklagten nicht wegen Vergewaltigung, sondern wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb bis fünf Jahren verurteilt werden.

Wegen ihres schlechten Gewissens, das sie durch die Annahme des Deals bekommt, da die Menschen jetzt wegen der Geschehnisse über das Opfer herfallen und sie als Nutte behandeln, versucht die Staatsanwältin Kathryn Murphy daraufhin, eine Verurteilung der Zuschauer der Tat zu erreichen, die nicht nur nichts dagegen taten, sondern auch noch die Vergewaltiger angestachelt haben. Die Sache wird dadurch schwierig, dass das Opfer, die junge Arbeiterfrau Sarah Tobias, einen schlechten Leumund hat. Die Staatsanwältin lehnt einen Deal ab, da sie möchte, dass das Opfer im Zeugenstand ihre Geschichte erzählen kann.

Sie findet schließlich auch einen Zeugen, der die Geschehnisse vor Gericht bestätigt. Nach sehr langer Beratung der Geschworenen und diversen Unterbrechungen wegen Zwischenfragen zu einigen Aussagen erreicht die Anklage ihr Ziel, die Anstifter der Tat zu verurteilen. Auch die drei Vergewaltiger werden nun zusätzlich wegen Vergewaltigung schuldig gesprochen, was Sarah ihren inneren Frieden zurückgibt. Trotzdem, teilt der Film mit, sei das Problem der Vergewaltigung weiterhin existent und er plädiert implizit an die Zuschauer, dieses Problem ernsthafter zu betrachten.

Trivia

Die Szenen gelten als realistisch; einige Quellen berichten über traumatische Erfahrungen der beteiligten Schauspieler, besonders beim Dreh der Vergewaltigungsszene.

Kelly McGillis selbst war 1982 Opfer einer Vergewaltigung durch zwei Männer.

Für die französische Filmfassung, die unter dem Titel Les Accusés verbreitet wurde, sprach Jodie Foster sämtliche Dialoge von Sarah Tobias selbst.

Kritiken

Das Lexikon des internationalen Films lobte das „effektvoll inszenierte, hervorragend gespielte Gerichtsdrama mit einem ernsthaften Anliegen, das sowohl durch die Dramaturgie als auch die moralische Argumentation einige Denkanstöße vermitteln kann“.[2]

Cinema bezeichnete den Film als „glänzenden Beitrag für mehr Gerechtigkeit“.[3]

Quelle: Wikipedia